Wie kommt das Wasser auf den Berg?
Ihr wandert bergauf, höher und höher. Bald stoßt Ihr auf eine sprudelnde Bergquelle. Dabei fließt Wasser immer abwärts, oder?
Jeder Wanderer freut sich, wenn er kaltes, klares Wasser aus einer plätschernden Bergquelle trinken kann. Doch wie kommt es, dass mitten auf dem Berg plötzlich Wasser aus dem Gestein quillt? Wasser kann doch bekanntlich nicht aufwärts fließen ... Tatsächlich kommt das Wasser für die Quellen ursprünglich von oben: Regenwasser oder geschmolzener Schnee versickert in den oberen Gesteinsschichten, staut sich weiter unten in der Erde und tritt am Berghang wieder aus.
Damit das Wasser in den Berg eindringt, müssen nicht unbedingt Hohlräume oder Spalten vorhanden sein – das Wasser kann auch in festem Gestein wie beispielsweise Sandstein versickern. Denn auch dieser ist wasserdurchlässig.
Er besteht aus vielen winzigen Poren, durch die das Wasser ganz langsam hindurchfließen kann. Bei festem Gestein braucht es dafür aber sehr lange. Noch Tage und Wochen nach den Regenfällen kann es also aus dem Berg hervorquellen. Schneller geht es natürlich bei lockerem Sandboden.
Quellen entstehen, wenn das Wasser dann tiefer unten im Berg auf eine undurchlässige Gesteinsschicht, zum Beispiel Ton, trifft. Auf dieser staut es sich dann, breitet sich aus und sprudelt schließlich am Hang hervor – ähnlich einer Wasserpfütze, die sich auf einer Tischplatte ausbreitet und am Tischrand schließlich herunterläuft. Da sich die feste Gesteinsschicht meist durch den ganzen Berg zieht, entspringen häufig mehrere Quellen auf gleicher Höhe.