Warum gleiten Schlittschuhe?
Mit Schwung über die Eislaufbahn zu düsen und Runde um Runde zu drehen, macht großen Spaß! Doch wie kommt es, dass wir uns auf dem Eis so fließend fortbewegen können?
Zwischen dem Eis und den Schlittschuhen bildet sich eine dünne Schicht geschmolzenes Wasser. Auf diesem Schmelzwasser gleiten die Kufen wie auf Flüssigseife. Wäre das Eis hart und trocken wie Asphalt, wäre seine Oberfläche stumpf. Statt zu gleiten würden die Kufen abgebremst.
Dieser Wasserfilm bewirkt, dass die Reibung der Schlittschuhkufen auf dem Eis sehr gering ist. Sie werden kaum abgebremst. Viele Eltern haben in der Schule noch gelernt, dass der Wasserfilm durch den Druck des Körpergewichts auf das Eis entsteht. Das stimmt aber nur bedingt. Tatsächlich ist der Druck nur für einen ganz kleinen Teil des Wasserfilms verantwortlich. Wenn allein der Druck das Eis schmelzen ließe, würden wir ja immer weiter ins Eis einsinken, wenn wir nur darauf stehen. Stärker als das Körpergewicht wirkt aber die Bewegung der Schlittschuhkufen auf der Eisoberfläche. Wenn die Kufen über das Eis reiben, entsteht Wärme. Und diese Reibungswärme lässt das Eis unter den Kufen schmelzen. Auf diesem dünnen Film aus Schmelzwasser können wir dann über die Eisfläche gleiten. Das Prinzip der Reibungswärme kann man sich auch mit einem Streichholz verdeutlichen. Wenn man den roten Streichholzkopf lediglich auf die Reibefläche drückt, geschieht gar nichts. Erst wenn man das Streichholz schnell über die Fläche reibt, entsteht Wärme und das Holz entzündet sich.