Wie werden Brücken gebaut?

Brücken sind faszinierende Bauwerke. Sie überspannen breite Flüsse, Meeresarme oder Täler. Doch wie wird eine solche Riesenkonstruktion gebaut, damit sie auch hält? Die Geschichte des Brückenbaus

Kinderfragen
Von Warum!-Redaktion, 19.08.2022 0 Kommentare

Die allerersten Brücken bestanden wahrscheinlich aus einem einfachen Baumstamm. Wenn man große Täler und breite Flüsse überwinden will, reicht das natürlich nicht. Heute werden zum Brückenbau vor allem Stahl und Beton genutzt. Die meisten modernen Brücken werden von Pfeilern gestützt, mit denen auch der Bau beginnt. Sie werden tief im Boden verankert. Verbunden werden die Pfeiler dann von Brückenträgern, über die später Züge oder Autos fahren können. Je nach Brückentyp sorgt ein Überbau aus Stahlstreben oder Stahlseilen für noch mehr Stabilität.

Die ältesten bekannten Brücken wurden aus Holz gebaut. Forscher haben etwa am Zürichsee in der Schweiz uralte Holzpfähle entdeckt, die tief im Grund befestigt wurden und wahrscheinlich eine Brücke trugen. Ihr Alter wird auf über 3.500 Jahre geschätzt. Später wurde dann auch Stein genutzt, um stabilere Brücken bauen zu können.

Heute werden meist als erstes große Pfeiler in ein Fundament (Grundstein) aus Beton im Boden eingelassen. Stehen die Pfeiler in einem Fluss, gibt es sogar spezielle Baggerschiffe, die eine Baugrube für das Fundament ausheben. Damit die Grube nicht sofort wieder voll Wasser läuft, wird ein Stahlkasten in den Boden eingelassen. Dieser Kasten wird dann mit Beton gefüllt. So können die Pfeiler später das enorme Gewicht tragen und sinken nicht ab.

An den Brückenenden, dort wo die Brückenkonstruktion wieder auf festen Boden trifft, befinden sich die sogenannten Widerlager. Dies sind schwere Teile aus Beton, die an ein Flussufer oder die Schräge eines Tals gebaut werden. Die Widerlager leiten die Druckkräfte, die auf die Brückenenden wirken, in den Boden ab.

Ein paar Zahlen zu Brücken

  • 1.860 Jahre alt sind die Überreste der ältesten Steinbrücke Deutschlands in der Mosel bei Trier
  • 50 Meter konnten schon die Römer mit einem einzigen Bogen überbrücken
  • 1.991 Meter misst die Spannweite zwischen zwei Pfeilern der Akashi-Kaikyo-Brücke in Kobe (Japan)
  • 164 Kilometer lang ist die Qingdao-Jiaozhou-Brücke in China, die derzeit längste Brücke der Welt

Brückentypen

Balkenbrücke

Balkenbrücke

Der wohl einfachste und älteste Brückentyp ist die Balkenbrücke. Schon ein einfacher Baumstamm kann als Balkenbrücke dienen. Die Brückenträger, auf denen sich bei modernen Brücken etwa die Straße befindet, liegen auf mehreren Brückenpfeilern auf. Wo früher Holzbalken zum Einsatz kamen, wird heute meist mit Stahl oder Beton gearbeitet.

Auslegerbrücke

Auslegerbrücke

Auslegerbrücken haben, anders als die einfache Balkenbrücke, noch einen Über- oder Unterbau. Sie leiten die Hauptlast, die in der Mitte der Brücke wirkt, auf zwei oder mehr Pfeiler ab. Hierfür wird meist eine Konstruktion aus Stahlstreben gewählt, die aussieht wie bei einem Fachwerkhaus. Die Stahlstreben verteilen die Zug- und Druckkräfte gleichmäßig und sorgen so für zusätzliche Stabilität.

Bogenbrücke

Bogenbrücke

Schon die alten Römer bauten Bogenbrücken. Das Konstruktionsprinzip kam zuvor schon bei Türen und Fenstern zum Einsatz: Zwischen zwei Pfeilern wird der Zwischenraum bogenförmig ‚überbrückt’. Die Kräfte, die auf den oberen Brückenteil wirken, werden so gleichmäßig auf die Pfeiler abgeleitet. Früher wurde mit Stein gearbeitet. Dies kennt man etwa von alten römischen Stadtbrücken und Aquädukten [Wasserleitungen]. Heute werden die Bogenkonstruktionen häufig aus Stahl gebaut.

Hängebrücke

Hängebrücke

Bei der Hängebrücke werden die Trägerteile an eine Konstruktion aus Stahlseilen angehängt. Die Stahlseile werden wiederum an zwei oder mehrere Pfeiler gespannt. Die Fahrbahn liegt also anders als bei den anderen Brückentypen nicht auf dem Unterbau auf. Der Vorteil der Hängebrücke ist, dass sich weite Strecken mit verhältnismäßig wenig Pfeilern überbrücken lassen. Dies ist besonders bei Brücken über Gewässern von sinnvoll, da dort der Bau von Pfeilern aufwendig ist.

Shop

Auch interessant