Können Bäume sprechen?

Ist das Rascheln in den Baumkronen eine Art Geheimsprache, durch die Bäume miteinander kommunizieren? Können sie sich untereinander verständigen? Wir bringen Licht in das Dunkel des Waldes.

Kinderfragen
Von Warum!-Redaktion, 05.09.2017 0 Kommentare

Manchmal rauscht es in den Baumkronen, dass es sich anhört, als würden die Bäume flüstern. Es ist aber nur der Wind, der in den Blättern raschelt. Bäume haben keine Stimme, um wie wir Menschen miteinander zu sprechen oder um sich wie viele Tiere über Laute und Töne miteinander zu verständigen. Die Überraschung ist: Trotzdem können sie miteinander reden! Allerdings tun sie dies nicht mit den Blättern, sondern über Duftstoffe, die der Wind verbreitet, und unterirdisch mit ihren Wurzeln.

Wenn zum Beispiel ein Buchenblatt von einer Raupe angeknabbert wird, dann produziert die Buche nicht nur Abwehrstoffe, die der Raupe den Appetit verderben. Gleichzeitig strömt sie auch einen Duftstoff aus, der sich in der Luft ausbreitet. Er warnt nicht nur die umliegenden Buchen, damit sie sich ebenfalls gegen die Raupen wappnen. Er lockt auch Tiere an, die die Raupen fressen und so die Baumkrone von den Parasiten [Schädlingen] befreien. Weil der Wind die Botschaft aber unzuverlässig und meist nur in eine Richtung überträgt, sendet der Baum auch elektrische Impulse in seine Wurzelspitzen – vergleichbar mit der Informationsübertragung in unseren Nervenzellen. Für den weiteren Weg nutzen die Bäume dann Pilze als Boten. Rund um ihr Wurzelwerk spinnt sich ein weit verzweigtes Netz aus feinen Pilzfäden, die wie Internetleitungen über weite Entfernungen sehr schnell Informationen weitergeben können. Warnungen vor Krankheiten, Dürren oder Fressfeinden werden von den Pilzen aufgenommen und ins „Wood Wide Web“ [Wald-weites Netz] übertragen, wie Wissenschaftler das Geflecht im Waldboden inzwischen nennen. Ob nur Bäume einer Art miteinander kommunizieren, oder ob die Pilze auch fremde Arten mit Nachrichten versorgen, ist noch nicht erforscht.

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