Warum gibt es Krieg?

Eine der schwierigsten Kinderfragen dieser Welt lautet: Warum gibt es so viel Krieg? Wir nähern uns dieser Frage, indem wir erstmal klären, was Krieg eigentlich ist und wie er entsteht

Kinderfragen
Von Anna Biß, 24.02.2022 0 Kommentare

Achtung: Dieser Artikel sollte, insbesondere von jüngeren Kindern, nicht alleine gelesen werden. Wenn Du noch unter 18 Jahren bist, zeige ihn bitte vorher Deinen Eltern oder lese ihn mit ihnen zusammen.

Von Krieg wird gesprochen, wenn zwei Gruppen – Staaten oder Bevölkerungsgruppen – ihre Streits nicht mehr friedlich regeln, sondern mit Gewalt austragen. Gewalt bedeutet in diesem Fall, dass Waffen und / oder Soldaten und Soldatinnen eingesetzt werden und nicht mehr miteinander geredet wird.

Wenn Krieg innerhalb eines Landes zwischen zwei sozialen Gruppen entsteht, heißt das Bürgerkrieg. Bricht ein Krieg aus, leiden die Menschen in den betroffenen Ländern immer sehr und es gibt viele Verletzte und Tote. Oft sterben Unschuldige, darunter auch Kinder. Daher bemühen sich die meisten Staaten darum, ihre Konflikte friedlich zu lösen.

Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen Krieg gegeneinander führen. Oft geht es dabei um Macht, Land oder Rohstoffe, wie zum Beispiel Erdöl. Auch Streits zwischen Religionen oder religiösen Gruppen können Kriege auslösen.

Die beiden größten Kriege der Weltgeschichte sind der Erste und der Zweite Weltkrieg. In Deutschland herrscht nun glücklicherweise seit über 75 Jahren Frieden. Doch in anderen Ländern der Erde, insbesondere in Afrika und Asien, aber auch bei uns in Europa, wird weiterhin gekämpft.

Krieg trifft immer auch die Bevölkerung. Die Menschen leben oft in ständiger Angst, müssen hungern, verlieren ihr Zuhause, Verwandte und Freunde. Kinder können nicht mehr in die Schule gehen oder normalen Freizeitaktivitäten nachgehen. Oft müssen die Menschen fliehen, ihre Heimat und manchmal ihre Familie zurücklassen. Auch nach einem Krieg dauert es oft viele Jahre, bis sich ein Land seine Bevölkerung von Gewalt und Zerstörung erholt hat.

Im Laufe der Jahrhunderte sind die Waffen, mit denen Krieg geführt wird, immer gefährlicher geworden. Von Waffen für den Mann-gegen-Mann-Kampf, wie Schwertern und Dolchen, bis hin zu Feuerwaffen, wie Gewehren und Kanonen. Über Bomben und Raketen bis hin zu modernen Massenvernichtungswaffen, wie Atomwaffen.

Die meisten Staaten, die solche Waffen haben, besitzen sie allerdings hauptsächlich zur Abschreckung. Sie wollen damit verhindern, angegriffen zu werden. Dennoch sind diese Waffen nun einmal da  und könnten, wenn der Krieg zwischen zwei Staaten eskaliert, auch zum Einsatz kommen.

Friedensaktivisten und Friedensaktivistinnen fordern daher immer wieder die Abrüstung aller gefährlichen Waffen auf der Welt. Viele Staaten haben sich bereits auf ein Verbot besonders schrecklicher Waffen geeinigt, zum Beispiel Giftgas.

Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit.

Hiram Johnson, US-amerikanischer Politiker, 1914

Auch einseitige Berichterstattung und gezielte Falsch- oder Desinformation ist eine "Waffe", die im Krieg eingesetzt wird. Das macht es für Menschen von außerhalb, auch Politiker*innen anderer Länder und unabhängige Journalist*innen so schwer, ein aktuelles Kriegsgeschehen einzuschätzen.


Weiterlesen: Was bedeutet Frieden und was können wir dafür tun?

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