Warum verlieren Bäume ihre Blätter?
Es raschelt wunderbar unter den Füßen und lässt sich zu riesigen Haufen aufschichten: Herbstlaub. Aber warum liegt es im Herbst zuhauf in unseren Gärten, Parks und Wäldern?
Im Sommer wandelt das Blattgrün mit Hilfe des Sonnenlichts bei der sogenannten Photosynthese Kohlendioxid in Sauerstoff um. Über die Blätter wird Wasser verdunstet, das die Bäume mit ihren Wurzeln aus dem Boden ziehen – die Blätter sorgen für den Nährstoffkreislauf und den Wasserhaushalt. Im Winter, wenn die Sonne nicht mehr intensiv genug scheint, können die Blätter die Photosynthese nicht weiter fortsetzen und die Wurzeln weniger Wasser aufnehmen – die Blätter würden aber weiterhin Feuchtigkeit verdunsten und die Bäume dadurch austrocknen. Daher lassen die Bäume im Herbst ihre Blätter fallen. Der Abwurf der Blätter wird durch das Sonnenlicht gesteuert: Wenn die Tage kürzer werden, sorgen spezielle Hormone dafür, dass eine Trennschicht zwischen Blattstielen und Ästen gebildet wird. Weht dann der Herbstwind durch die Äste, fallen die abgestorbenen Blätter einfach ab.
Warum sollte man Laub liegen lassen?
Die abgestorbenen Blätter sind für die Natur äußerst wichtig: Die Blätter bilden eine Laubschicht, die die Baumwurzeln vor Frost und generell den Boden vor harter Witterung im Winter schützt. Zudem überwintern in dieser Schicht Tiere, wie der Igel und verschiedene Schmetterlingsarten. Weiterhin verarbeiten, zersetzen und ernähren sich von dem Laub zahlreiche kleine Tiere und Bakterien. Auf diese Weise verwandeln sich die Blätter im Laufe der Zeit in nährstoffreiches Humus. Ein Blick mit der Lupe lohnt sich: Im Laub tummeln sich viele kleine Tiere. Zum Beispiel kann man darin Ameisen, Käfer, Tausendfüßler, Spinnen, Asseln und Würmer entdecken.