Wie entstehen Tropfsteinhöhlen?
Kissen und Decken, Äste und Zweige, Papier und Pappe - eine Höhle selbst bauen, ist auf unterschiedlichste Art und Weise möglich. Doch wer erschafft eigentlich die Echten? Und woher stammen die zapfenförmigen Steine? Warum! gibt die Antwort.
Die meisten Tropfsteinhöhlen in Deutschland befinden sich in Kalkgestein, das im Laufe der Jahrtausende durch Wasser ausgespült wurde. Das Wasser löst den Kalk aus dem Gestein und höhlt es aus. Die Tropfsteine entstehen später durch den umgekehrten Vorgang: Nun sickert Wasser durch die Höhlendecke. Dabei lagert sich Kalk auf dem Gestein ab.
Das Entstehen eines Tropfsteins ist ein unvorstellbar langsamer Prozess [Vorgang]. Ganz genau läuft er so ab: Regen nimmt Kohlenstoffdioxid aus der Luft auf und versickert im Boden. Es kommt zu einer chemischen Reaktion [Zustandsveränderung eines Stoffs], bei der Kalk im Wasser gelöst wird. Durch Ritze und Spalten dringt diese Lösung in die Höhle ein und tropft von der Decke. Bei der Berührung mit der Luft in der Höhle kommt es erneut zu einer chemischen Reaktion: Der im Wasser gelöste Kalk verwandelt sich wieder in schwer löslichen Kalk – er „fällt aus“, wie es in der Chemiker-Sprache heißt. Sobald das Wasser verdunstet, bildet der zurückbleibende Kalk die zapfenförmigen Steine. Unter heutigen Bedingungen wächst ein Tropfstein im Schnitt einen Millimeter in zehn Jahren. Ein 20 Zentimeter langer Tropfstein würde für seine Entstehung also 2.000 Jahre benötigen.