Ist der Fuchs wirklich schlau?

In Geschichten wird der Fuchs meistens als listiger Räuber dargestellt. Wie viel ist dran an dem Mythos vom klugen Fuchs?

Kinderfragen
Von Warum!-Redaktion, 25.08.2017 0 Kommentare

Natürlich ist es schwierig, einem Tier echte Intelligenz nachzuweisen, doch Wissenschaftler sind sich einig: Der Fuchs ist nicht nur im Märchen schlau – das erkennt man an seinem Verhalten.

So ist der Fuchs besonders umsichtig: Sein Bau hat immer einen Notausgang, damit er jederzeit flüchten kann. Außerhalb des Baus besitzt der Fuchs ein festes Revier, das er regelmäßig und akribisch abläuft. Auf diese Weise entgeht ihm nichts; er weiß über seine Umgebung Bescheid und kann auf jede Veränderung schnell reagieren. In Notsituationen ist der Fuchs sogar in der Lage, sich von nachtaktiv auf tagaktiv umzustellen.

Auch beim Beutezug zeigt sich der Fuchs flexibel und erfinderisch: Zum Beispiel stellt er sich tot, um Rabenvögel anzulocken und so zu überlisten. Der Fuchs gibt sich auch bei einem eingerollten Igel nicht geschlagen. Wenn es geht, schubst er ihn ins Wasser und greift sich den Igel, wenn er schwimmt. Und sollte einmal keine fleischliche Nahrung erreichbar sein, frisst der Fuchs kurzerhand Früchte und Beeren.

Wirklich außergewöhnlich ist aber, dass der Fuchs nicht nur aus den eigenen Fehlern lernt. Beobachtet ein Fuchs zum Beispiel, wie ein Artgenosse in eine Falle tritt, so lehrt ihn das, solche Fallen künftig zu meiden. Auch die Gefahr von Autos lernt er auf diese Weise richtig einzuschätzen. Der Fuchs muss also nicht erst selbst negative Erfahrungen machen; das Zuschauen reicht bereits aus, damit er sein Verhalten verändert.

Das alles macht den Fuchs sehr anpassungsfähig, und dies ist wohl auch der Grund, weshalb er weltweit das Raubtier mit dem größten Verbreitungsgebiet ist: Der Fuchs besiedelt die gesamte Nordhalbkugel, von Alaska bis Nordafrika, und wird wohl so schnell nicht aussterben. Dafür ist er viel zu schlau.

Steckbrief: Rotfuchs

  • Farbe: rötlichbraun mit dunklen Beinen; Kinn, Hals und Bauch sind cremeweiß
  • Körperlänge: 65 bis 75 cm, Schwanz: bis 45 cm
  • Schulterhöhe: rund 40 cm Gewicht 5 bis 7,5 kg
  • Nahrung: Feldmäuse, Kaninchen, Vögel, Frösche, Würmer, Insekten, Beeren und vieles mehr
  • Wissenswert: Der Fuchs kann Zäune und Pfosten hoch klettern und seine Krallen vorne teilweise einziehen. Auch sein Jagdverhalten – wie er sich an die Beute heranschleicht – erinnert an eine Katze. Dennoch ist der Fuchs nicht mit ihr, sondern mit dem Hund verwandt

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