Kinderschutz im Internet

So sind Eure Kinder sicher im Netz unterwegs. Ein Leitfaden für Eltern von Dashlane-Gründer Alexis Fogel.

Wissen
Von Dorthe Voss, 28.09.2016 0 Kommentare

Vieles im Leben der Kids spielt sich heute „virtuell” ab. Schon die Zweijährigen haben schnell raus, wie sie mit dem Finger übers Pad wischen müssen – Mama und Papa machen es ja vor. Die großen Geschwister sind ganz selbstverständlich bei Instagram, Snapchat, YouTube und Co. unterwegs. Doch wie sieht es bei der Sicherheit im Netz aus? Wissen sie da auch Bescheid? Wir denken, unsere Kids sollten rechtzeitig aufgeklärt werden. Über Risiken, die das Leben 2.0 mit sich bringen kann.

Alexis Fogel ist Co-Gründer und Leiter des europäischen Teams von Dashlane – einer App, die das lästige (und oft nicht sichere) Eingeben von selbst kreierten Passwörtern übernimmt – und zwar verschlüsselt. Die App wurde 2015 von Apple und Google zur „Best App“ gekürt.

Nun hat Alexis einen Leitfaden zum „Tech-Talk” mit Kids geschrieben, den wir euch hier zeigen möchten … vielleicht ist auch der eine oder andere Tipp für euch dabei: 

Werden Sie Fan!

Folgen Sie Ihren Kindern auf den sozialen Netzwerken, um nerviges Nachfragen und Überwachen zu vermeiden. Interessieren Sie sich für die Seiten und Menschen, für die sich Ihr Kind interessiert. So bleiben Sie immer auf dem Laufenden und haben Möglichkeiten zum Dialog. Machen Sie daraus einen kleinen Workshop und lassen Sie sich von Ihrem Kind bei der Anmeldung auf den verschiedenen Seiten helfen und ihnen deren Inhalt erklären. Stecken Sie auch Grenzen ab und klären Sie über das richtige Verhalten im Netz auf.

„Die Stadion Regel“:

Ein Post (Link, Foto, Video, etc.) kann langfristige Konsequenzen haben, die vor der Veröffentlichung in Betracht gezogen werden sollten. Eine einfache Regel schafft Klarheit: Ist Ihr Kind damit zufrieden, wenn das Foto oder Video in einem überdimensionalen Bildschirm in einer Konzerthalle oder Stadion gezeigt werden würde? Wenn nicht, ist ein erneutes Abschätzen der Risiken sinnvoll. Machen Sie Ihren Kindern deutlich, dass alles, was online publiziert wird, „gescreenshottet“, also gespeichert, geteilt und zweckentfremdet, weiterverwendet werden kann – und zwar ohne dass ihr Kind gefragt wird.

„Lass Dich nicht von Fremden ansprechen“ – das gilt auch online!

Nicht mit fremden Menschen auf der Straße zu sprechen oder sich ansprechen zu lassen, bringen Eltern ihren Kindern schon früh bei. Im 21. Jahrhundert lauern „Fremde“ nicht mehr (nur) in dunklen Gassen, sondern (auch) am Computer-Bildschirm. Bringen Sie Ihren Kindern daher bei, niemals

  • Ihren Wohnort, Telefonnummern, Name der Schule oder E-Mailadressen oder andere persönliche Daten online
    zu veröffentlichen
  • E-Mails von unbekannten Absendern zu öffnen
  • Links und ungewöhnliche Anhänge in Mails zu öffnen
  • Personen in Social-Media-Kanälen hinzuzufügen, wenn diese unbekannt sind
  • Fotos oder Videos mit leichter Bekleidung oder gar unbekleidet zu veröffentlichen
  • diskriminierenden Hasskommentare zu posten
  • Fotos zu veröffentlichen, auf denen persönliche Daten zu sehen sind (Autokennzeichen, Ausweise, etc.)

Bringen Sie Ihren Kindern eine „Passwort-Kultur“ bei.

Als Erwachsene wissen wir, wie wichtig es ist, ein sicheres Passwort für einen Online-Zugang zu verwenden. Ihre Kinder wissen aber vielleicht nicht, dass ein Passwort ein wichtiger Schlüssel zu sensiblen Daten darstellt. Viele Webseiten verlangen außerdem nicht die gängigen Sicherheitsregeln bei Passwörtern:

  • Ein Passwort sollte mind. aus acht Zeichen bestehen
  • Es sollte auch Großbuchstaben und Sonderzeichen enthalten
  • Ein Passwort sollte niemals für mehre Online-Zugänge verwendet werden
  • Ein gutes Passwort ist eine zufällige Anordnung von Buchstaben und Sonderzeichen und kein existierendes Wort, wie  Sonne, Mama oder der Name des Hundes oder besten Freundes!

Prüfen Sie die Sicherheit der Geräte, mit denen Ihr Kind online geht.

Nachdem Sie die oben genannten Punkte besprochen haben (nicht alle bei einem Gespräch) können Sie sich dem „Geräteschutz“ zuwenden.

  • Sperren Sie Ihr Gerät immer mit einem Pin-Code.
  • Wenn möglich, loggen Sie sich nicht in öffentliche W-Lan Netzwerke ein. Hacker haben hier ein leichtes Spiel und kommen schnell auf sämtliche Informationen, die in dem Gerät gespeichert sind.
  • Zeigen Sie Ihren Kindern, wie verdächtige E-Mails aussehen und wie man mit ihnen umgeht.
  • Zeigen Sie Ihren Kindern, dass Apps und Programme nur von offiziellen bzw. zertifizierten Webseiten runtergeladen werden sollten.

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