Was ist Nachhaltigkeit?
Der Ruf nach Nachhaltigkeit ist groß. Aber woher kommt dieser Begriff eigentlich und wie nachhaltig sind wir bereits? Berechnungen wie zum Earth Overshoot Day zeigen, dass es bei echtem nachhaltigen Handeln noch viel Luft nach oben gibt
Nachhaltigkeit bedeutet, nur so viel von etwas zu verbrauchen wie auf natürliche Weise neu entstehen kann. Wer nachhaltig handelt, denkt immer auch an die Zukunft und nicht nur an das Hier und Jetzt.
Ursprünglich kommt der Begriff aus der Forstwirtschaft und ist mehrere hundert Jahre alt. Bei den Wäldern bedeutet Nachhaltigkeit: Es dürfen nur so viele Bäume gefällt werden wie auch nachwachsen können – ein Prinzip, das sich auf ganz viele andere Dinge übertragen lässt.
Wer nachhaltig handelt, hilft mit, dass Menschen, Tiere und Pflanzen jetzt, aber auch in vielen Jahren noch gut auf der Erde leben können. Nachhaltig ist zum Beispiel, Dinge lange zu verwenden, zu recyclen oder weiter zu verwerten, Müll zu vermeiden, gut mit der Natur umzugehen oder sparsam mit Rohstoffen zu sein.
Was sind Rohstoffe und natürliche Ressourcen?
Fast alles, was aus der Natur kommt und wir Menschen verwenden können, ist ein Rohstoff. Dabei ist er noch unbearbeitet, also "roh". Oft wird auch gesagt, Rohstoffe gehören zu den natürlichen Ressourcen der Erde. Natürliche Ressourcen sind zum Beispiel Wasser, der Boden oder saubere Luft.
Aber auch Produkte der Landwirtschaft sind Rohstoffe, zum Beispiel Getreide. Das ist erstmal noch roh und wird zu anderen Dingen, zum Beispiel Mehl oder Tierfutter weiterverarbeitet. Nachhaltig wäre jetzt, nicht mehr davon zu verwenden als wir auch selbst anbauen können.
Da wir mit der industriellen Landwirtschaft der Natur aber natürliche Ressourcen nehmen, versuchen nachhaltig wirtschaftende Landwirte und Landwirtinnen dafür einen Ausgleich zu schaffen. Sie säen zum Beispiel am Rande ihrer Getreidefelder Blühstreifen und bauen sogenannte Lerchenfenster ein. Das sind nicht bepflanzte Flächen mitten im Acker, wo Feldlerchen ungestört brüten können.
Um zu sehen, wie nachhaltig wir leben, berechnen Wissenschaftler*innen jedes Jahr den Earth Overshoot Day. Übersetzt heißt das so viel wie Erdüberlastungstag. Damit gemeint ist der Tag im Jahr, an dem wir Menschen theoretisch die natürlichen Ressourcen der Erde aufgebraucht haben, die sie uns jährlich zur Verfügung stellen kann. Alles, was wir nach diesem Tag verbrauchen, nehmen wir der Natur quasi weg. Für Deutschland war das im Jahr 2023 schon am 4. Mai der Fall. Weltweit betrachtet haben wir den Weltüberlastungstag zwar auch schon überschritten, er liegt aber noch nicht ganz so weit zurück: Für dieses Jahr wurde der 2. August berechnet.
Um nachhaltiger zu werden, müssen wir Menschen von allen natürlichen Ressourcen weniger verbrauchen und nicht immer nur mehr und mehr konsumieren. Das heißt auch, dass wir nur die Dinge kaufen sollten, die wir wirklich brauchen.
Also, wenn wir richtig nachhaltig werden wollen, müssen die allermeisten Menschen ihr Leben ziemlich umstellen.
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