Kinder aufs Wasser – aber sicher!

Schutz vorm Ertrinken, Unterkühlung und UV-Strahlung. Im und am Wasser ist besondere Vorsicht geboten! Die beste Ausrüstung für kleine Wassersportler*innen

Draußen
Von Anna Biß, 04.07.2022 0 Kommentare

Die meisten Kinder lieben Wasser. Doch egal, ob Planschen am Strand, Schwimmen am offenen Meer, Kanufahren oder die ersten Surfversuche auf dem Stand-Up Paddleboard, Windsurf- oder Wellenreitbrett – eine gute Ausrüstung ist das A und O, damit sie dabei gut vor Sonne und Unterkühlung geschützt sind und es am besten gar nicht erst zu echten Notfallsituationen kommt.

Hier findet Ihr unsere Ausrüstungsempfehlungen für sicheren Wassersport mit Kindern, zusammengestellt auch aus unserer eigenen Erfahrung als Wassersportler*innen und Eltern:

1. Rettungs- oder Schwimmweste

Insbesondere Nichtschwimmer*innen sollten am und auf dem Wasser immer eine Rettungsweste tragen. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten Feststoffwesten, zum Beispiel die "Bravo" von Secumar:

Der gute und bewährte Klassiker für kleinere Kinder.

Thorsten, WARUM!-Gründer und erfahrener Segler

Kind probiert Rettungsweste an
Eine Rettungsweste solltet Ihr auf keinen Fall "auf Zuwachs" kaufen. Denn damit sie schützt, muss sie gut sitzen und korrekt verschnallt werden

Feststoffwesten sorgen dafür, dass das Kind, wenn es ins Wasser fällt, "oben" schwimmt, drehen es aber nicht in jedem Fall auf den Rücken. Daher muss – auch mit Rettungsweste – sofort von einem Erwachsenen eingegriffen werden!

Für Sportarten wie Segeln, die auf hoher See stattfinden, lohnt sich hingegen auch die Anschaffung einer teureren, aufblasbaren Rettungsweste, die sich beim Kontakt mit Wasser automatisch aufpustet. Sie hat deutlich mehr Auftrieb als eine Feststoffweste, ist ohnmachtssicher und dreht das Kind sicher auf den Rücken. Für Sportarten wie SUPen oder Surfen eignet sie sich hingegen weniger, da man dort natürlich öfter mal ins Wasser fällt als beispielsweise beim Segeln.

Für ältere Kinder, die schon schwimmen können, bieten sich für Wassersportarten, die nicht auf hoher See stattfinden, auch Schwimm-, Paddel- oder Prallschutzwesten an, die beim Schwimmen angenehmer zu tragen sind und deren Auftriebskörper besser an die Schwimmbewegung angepasst sind als Rettungswesten.

Mädchen auf Segelboot
Mit einer aufblasbaren Rettungsweste haben die Kinder an Bord mehr Bewegungsfreiheit als mit einer Feststoffweste und im Wasser bietet sie deutlich mehr Auftrieb und Sicherheit

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Rettungswesten für Kinder

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Feststoffweste "Secumar Bravo" für Kinder mit 10 bis 15 Kilogramm Körpergewicht

Feststoffweste "Secumar Bravo" für Kinder mit 10 bis 40 Kilogramm Körpergewicht

Automatisch aufblasbare Rettungsweste "Secumar Junior" (150 N) für Kinder mit 20 bis 50 Kilogramm Körpergewicht

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2. Neoprenanzug

Der Neoprenanzug schützt nicht nur davor, dass die Kinder im Wasser frieren, was den Spaß erheblich trüben kann, sondern auch vor Unterkühlung – und der Sonne.

Für kleine Kinder gar nicht so leicht zu bekommen, trotzdem immer die bessere Wahl: ein langer Neoprenanzug! Kurze Anzüge sind in der Regel zu dünn und einen Sonnenbrand an Armen und Beinen kanns trotzdem geben.

Anna, WARUM!-Redakteurin und Surferin

Lange Neoprenanzüge, die ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten, gibt es zum Beispiel von Decathlon oder Mountain Warehouse. Insbesondere für Klein- und Vorschulkindern haben diese meist jedoch nur eine Dicke von zwei bis drei Millimetern.

In einem solch dünnen Anzug können sich die Kinder zwar sehr gut bewegen, sie haben aber den Nachteil, dass sie nur sehr bedingt vor Kälte schützen. Zum Planschen oder SUPen im Sommer oder in südlicheren Ländern, mag es reichen. In kälteren Gewässern, zum Beispiel Nord- und Ostsee, kann es auch mit ihnen schnell zu kalt werden.

Möchte ein Kind ernsthaft surfen oder dauerhaft Wassersport betreiben, empfiehlt sich daher der Kauf eines wärmeren, aber auch teureren Anzugs. Lange Neoprenanzüge für Kindern mit einer Dicke von bis zu fünf Millimetern gibt es zum Beispiel von O'Neill, Roxy oder Rip Curl.

Familie mit Bodyboards im Meer
Familienspaß auch bei kühleren Wassertemperaturen: Gegen Unterkühlung schützen ein langer Neoprenanzug und ggf. auch eine Haube und Handschuhe aus Neopren

 

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Neoprenanzüge für Kinder

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Langer Kinder-Neoprenanzug (2mm) von Mountain Warehouse

Langer Neoprenanzug für Kinder von O'Neill (3/2mm)

Langer Neoprenanzug für Kinder von Roxy (3/2mm)

Langer Neoprenanzug für Kinder von Rip Curl (4/3mm)

Langer Neoprenanzug für Kinder von Rip Curl (5/3mm)

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3. UV-Schutzkleidung

Von Kopf bis Fuß gut gegen die Sonne geschützt – so bleibt der Tag am und auf dem Wasser in guter Erinnerung. Denn ein Sonnenbrand ist nicht nur auf lange Sicht gefährlich, sondern auch echt unangenehm! Daher: Sollte es für einen langen Neoprenanzug zu warm sein, bieten sich gute UV-Schutzkleidung bzw. lange Lycras an. Auch hier gilt: lieber lang als kurz, denn gute UV-Kleidung bietet auf jeden Fall den besseren Schutz als Sonnencreme und belastet die Umwelt weniger.

Beim Kauf solltet Ihr darauf achten, dass die Kleidung über das Label "UV STANDARD 801" geprüft und zertifiziert wurde. Anders als bei anderen UV-Schutzlabels (Australisch-Neuseeländischer Standard AS/NZS 4399:1996), Europäischer Standard EN 13758-1) werden hier die Produkte nicht nur in neuem, trockenen Zustand auf ihren UV-Schutz getestet, sondern auch in getragenem, gewaschenem, nassem und gedehnten Zustand.

Für Babys und Kleinkinder, ältere Personen und Menschen mit Hauttypen 1 und 2 sollte man unbedingt auf UV-Schutzkleidung mit einem möglichst hohen UV-Schutzfaktor (UPF) zurückgreifen, also UPF 60 oder 80.

uvstandard801.com

Und – so sehr wir sonst aus Gründen der Nachhaltigkeit auf den Kauf von gebrauchter Kinderkleidung schwören – in diesem Fall solltet Ihr besser neu oder neuwertig kaufen. Denn die Schutzwirkung nimmt mit der Zeit durch den Gebrauch, Nasswerden und Waschen oft stark ab.

Gute und bezahlbare UV-Schutzkleidung gibt es beispielsweise bei Jako-o, DM, Tchibo oder Decathlon – bitte dabei auch eine Kopfbedeckung nicht vergessen! Ein Sonnenstich wäre tatsächlich noch unangenehmer als ein Sonnenbrand.

Absolut zu vermeiden ist der Kauf von Kleidung mit chemischen UV-Schutzfiltern oder das Waschen mit speziellen UV-Schutz-Waschmitteln, die oft unklare Inhaltstoffe beinhalten. Chemische UV-Schutzfilter sind hormonell wirksam und werden daher als kritisch und gefährlich eingestuft.

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Zertifizierte UV-Schutzkleidung für Kinder

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Sonnenhüte von Pickapooh mit "UV-Standard 801" (je nach Farbe variierend)

Lässig Schwimmanzug für Babys und Kleinkinder mit UV-Schutz 60 nach UV Standard 801

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4. Sonnencreme

Auch in Sonnencremes sind oft bedenkliche Stoffe enthalten, die beim Baden ins Meer gelangen und dort Wasserorganismen schädigen und empfindliche Ökosysteme, insbesondere an den Korallenriffen, durcheinanderbringen. Deshalb gilt am und im Wasser: so viel wie nötig und so wenig wie möglich.

Alles, was noch aus dem Neoprenanzug rausguckt, cremst Du noch mal dick mit Sonnencreme ein.

Surflehrer Bo Roosch im Interview mit WARUM!

Auch gilt es aus diesem Grund beim Kauf darauf zu achten, ob die Sonnencreme als "korallenriff-freundlich" eingestuft wurde. Einige Urlaubsinseln im westlichen Pazifik haben "riff-giftige" Sonnencremes bereits per Gesetz verboten.

Korallenriff-freundliche Sonnencreme
Beim Kauf von Sonnencreme ist auch darauf zu achten, dass sie nicht schädlich für Wasserorganismen ist. Das erkennt Ihr zum Beispiel am Label "korallen-freundlich"

Kinderhaut ist dünner und empfindlicher als Erwachsenenhaut – auch gegen Sonnenstrahlung. Daher sollte Kindersonnencreme mindestens einen Lichtschutzfaktor (LSF) von 30, besser von 50 haben.

Was die Inhaltstoffe angeht, empfiehlt es sich aktuelle Testberichte im Auge zu behalten, zum Beispiel von Ökotest. Unter den neun "sehr guten" Testsiegern 2022 (siehe unten) sind sowohl Cremes mit mineralischem Filter als auch konventionelle Marken, die aber keine als kritisch eingestuften chemischen UV-Filter (Octocrylen, Homosalat u.a.) enthalten. Gute und zum Teil auch günstige Kindersonnencremes gibt es dementsprechend von Alverde, Babylove oder Sundance (DM), Babydream (Rossmann), Ladival, Lavera, Avène, Hipp und Paediprotect.


Ergänzt von der ständigen (!) Aufsicht durch einen Erwachsenen, insbesondere bei Kleinkindern und Nichtschwimmern, steht so dem kühlen Wasserspaß nicht mehr viel im Weg – außer vielleicht das Wetter ...

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Kindersonnencremes mit sehr guten Testergebnissen

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